Pura Vida? Wörtlich übersetzt heißt es reines Leben aber Pura Vida ist viel mehr.

Pura Vida bedeutet auch:

  • pralles Leben
  • aus einer Situation das Beste machen
  • Bitte
  • Danke
  • Hallo
  • Tschüss

Pura Vida ist also eine Universalwortkombination, um Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Ja, es beschreibt eigentlich auch das Lebensgefühl der Einwohner von der „Schweiz von Mittelamerika“. Ein beeindruckender Staat, der über ein ähnliches Schul- und Krankenversicherungssystem wie in Europa üblich verfügt aber kein Militär hat.

In manchen Punkten sind sogar Vorteile gegenüber unserem Kontinent sichtbar wie zum Beispiel dem Anteil von grünen Strom oder das grundsätzliche Verständnis der Einwohner zum Thema Naturschutz.

Doch genug der Einleitung. Finden wir den thematischen Sprung nun zu den Erlebnissen der Teilnehmer beim einwöchigen Aufenthalt in Costa Rica.

Nach einem langen Flug (gefühlt waren nur die Autobusfahrten länger) über Zürich landeten wir dann wohlbehalten in San Jose – der Hauptstadt.

Einchecken im Radisson, Hotelbar, das eine oder andere lokale Imperial-Bier und dann ab ins Bett und bereits am nächsten Tag wurde die Gruppe programmtechnisch getrennt.

Während der eine Teil eine Stadtrundfahrt hatte und die (wenigen) Sehenswürdigkeiten begutachtete, war es der anderen Gruppe unter der Führung von unserem Präsidenten vorbehalten, La Gamba zu besuchen.

Wer oder was ist La Gamba? Des Rätsels Lösung: The Tropical Research Station La Gamba/Costa Rica: The Rainforest of the Austrians! Vor über 30 Jahren haben Österreicher mit Unterstützung der Universität Wien dort ein Tropeninstitut zur Forschung und zum Aufbau des ursprünglichen Regenwaldes gegründet. Ausschließlich mit Spenden finanziert, war und ist es so erfolgreich, daß die Regierung von Costa Rica vergleichbare Projekte ins Leben gerufen hat. Das Besondere daran: Unseres Wissens ist es das erste und einzige Tropeninstitut von Österreichern weltweit – nicht zuletzt deshalb mußten wir es besuchen. Eine kleine Gruppe von Teilnehmern war mutig genug, mit einem kleinen Doppel-Propeller-Flugzeug gerade nicht der neuesten Generation den Weg dorthin zu finden. Wir konnten eindrucksvolle Landschaften mit Regenwald, Bergen und Tälern, Ackerflächen aber auch traumhaften Stränden und den wilden Pazifik aus nächster Nähe bewundern – wenn wir nicht durch heftige Turbulenzen zwischendurch auch ganz andere Sorgen hatten. Letztlich war es aber ein zusätzlicher Reisehöhepunkt – wie ebenso die Tropenstation. Stundenlang streiften wir durch das Gelände und wurden von einem österreichischen Biologen über jeden Baum, Strauch, Blume und Blühte sowie insbesondere über die Vogelvielfalt kompetent unterrichtet – und das bei 30 Grad Hitze und einer Luftfeuchtigkeit von knapp 100 Prozent. Trotzdem war es den Besuch wahrlich wert.

Am Abend war die Gruppe wieder vereint und die unterschiedlichen Erfahrungen der Gruppen wurden beim Erkunden des Nachtlebens von San Jose ausgetauscht.

Morgens ging es wieder mal mit dem Bus, den wir liebevoll Herbie nannten, zum Vulkan Arenal nahe der reizenden Stadt La Fortuna im Landesinneren. 140 Kilometer, 4 Stunden Fahrzeit, noch Fragen?

Entschädigt wurden wir mit einem grandiosen Hotel mit eigenem Thermalbad und reizenden Luxusbungalows.

Manche wollten am nächsten Tag ob der Schönheit der Anlage gar nicht den Ausflug machen aber ein paar mahnende Worte der Präsidenten motivierten die Gruppe, sich den zweistündigen Fußmarsch anzutun. Ein großes Lob gebührt auch unserem Schweizer Reiseführer Thomas, der bereits 25 Jahre in Costa Rica lebt und abseits der herkömmlichen Infos über Land und Leute vor allem mit seinem Wissen über Geologie, Vulkane und Geschichte uns alle verblüffte. Einfach sehr kompetent und wie immer organsiert von KUONI, diese Mal vertreten von Ramona Göbhart.

Auch Hokkos (schwer zu beschreibende Riesenvögel, die aber am Boden leben), Tukans und andere Bewohner des Regenwalds trauten sich vor die Linsen der ABS-Member.

Nachmittags fand dann eher spontan eine Poolparty im Thermalbad statt und der Vulkan, der übrigens zuletzt vor 40 Jahren ausgebrochen ist, lächelte milde auf uns herab.

Apropos lächeln, die Lebensfreude und die Höflichkeit der Ticas und Ticos (Frauen und Männer aus Costa Rica) ist einfach überwältigend.

So, und da war er wieder. Herbie, ein charmanter Autobus mit Eigenheiten einer launischen Diva, fuhr uns dann wieder einmal stundenlang am nächsten Tag nach Tamarindo.

Nach tatsächlichen 6 Stunden oder gefühlten zwei Wochen kamen wir dann an. Das Ibiza von Costa Rica wartete aus uns. Endlich Meer, endlich Strand, kein Herbie mehr!

Shopping, feinstes Essen und erholsame Stunden prägten nun die Zeit. Endlich kam dann auch am vorletzten Abend die sehnsüchtig erwartete Ansprache des Präsidenten.

Aber wer nun glaubt, es war vorbei, irrt gewaltig denn am letzten Tag sollte wieder die Natur und die Erkundung derer im Vordergrund stehen.

Am Vormittag des vorletzten Tages stand der Nationalpark“Rincon de la Vieja“ auf dem Programm. Dort befindet sich der zweitaktivste Vulkan (fast 2000 m) des Landes, ein typischer Eruptiv-Vulkan mit insgesamt 9 Ausbruchsstellen. Wir sahen ein Naturschauspiel mit dampfenden Erdspalten, 100 Grad heißen Schwefelteichen mit giftigen Dämpfen ohne jegliches Leben und riesigen Urwaldbäumen sowie Nasenbären, Klammeraffen und Leguane – mit einem Wort:Natur pur.

Was bleibt in Erinnerung? Eine Artenvielfalt der Sonderklasse, ein Autobustrauma, herrliche Hotels, tolle Gespräche, freundliche Einwohner und natürlich PURA VIDA!

 Walter Schuster & Kurt Tiroch