Ein Rückblick auf das Romantischen Weihnachtsfest am18. Dezember 2024 in der Sala Terrena im Ferdinandihof.

(Fotos: Wolfgang Geißler und Wolfgang Menth Chiari)

Von Wolfgang Geißler

Schummeriges Kerzenlicht, das von Kronleuchtern und unzähligen Kerzenständern seine anheimelnde Wärme ausstrahlt. Ein flackerndes Feuer knistert im Kamin, daneben ragt ein prächtiger Christbaum in den Raum. So empfängt uns die Sala Terrena im Ferdinandihof – ein Ort, der uns aus der nicht sonderlich winterlichen Kälte Wiens direkt in eine Welt der Gemütlichkeit und des Zaubers versetzt. Der Weg dorthin führt durch den dunklen, kalten Innenhof mit seiner charmanten Pawlatsche. Kaum eingetreten, findet sich auch schon ein Glas Sekt in der Hand – und die Weihnachtsfeier 2024 der Österreichisch-Britischen Gesellschaft ist in vollem Gange.

Es ist diese besondere Mischung aus Nostalgie, Wärme und Vorfreude, die den Ferdinandihof so unverwechselbar macht. Der festlich geschmückte Innenhof leuchtet wie ein kleines Refugium inmitten der winterlichen Dunkelheit. Der Brunnen plätschert leise, und der frostige Atem der Gäste vermischt sich mit dem goldenen Schein zahlloser Kerzen. Es ist, als hätte die Zeit hier ihre Eile verloren und sich ganz dem Moment hingegeben.

Sobald man die Sala Terrena betritt, umfängt einen die Magie vergangener Zeiten. Das knisternde Kaminfeuer scheint Geschichten alter Weihnachtsfeste zu erzählen, während die historischen Wände im warmen Kerzenschein fast lebendig wirken. Die Kronleuchter strahlen wie funkelnde Sterne, und der Christbaum – ein wahres Meisterwerk – verleiht dem Raum eine märchenhafte Atmosphäre. In diesem Jahr waren es die Posaunenklänge, die die Feier musikalisch untermalten und eine fast alpenländische Stimmung schufen. Die Melodien, feierlich und besinnlich zugleich, passten perfekt zu einem Adventabend, an dem die Welt für einen Moment stillzustehen schien.

Der Abend bot nicht nur musikalische, sondern auch rhetorische Höhepunkte. Prof. Dr. Kurt Tiroch, der prägende Geist hinter der Gesellschaft, nahm sich diesmal ausgiebig Zeit, um die Mitglieder zu adressieren und seinen Dank über die Vorstandsmitglieder zu gießen. Sein Auftritt – königlich durch einen (eigentlich waren es deren zwei!) musikalischen Tusch eingeleitet – war mit gewohntem Charme und einem Augenzwinkern gespickt. Ein besonderer Moment seiner Rede war die Enthüllung seiner Lieblingszahl: Vier. Wer hätte gedacht, dass die gestrige Veranstaltung die 432. der Gesellschaft seit ihrer Gründung war? Ein beeindruckender Beweis dafür, wie lebendig die Österreichisch-Britische Gesellschaft ist. Und natürlich, ganz nach dem Motto: „Austro-British Society at its best!“ Die Rede des Präsidenten habe ich gefilmt und ist über einen Link auf YouTube zu sehen. Darin lernen Sie unter anderem, geschätztes Mitglied, dass Prof. Dr. Kurt Tiroch als Präsident und Botschafter Dr. Alexander Christiani als Vizepräsident auf „Lebenszeit“ bestellt sind, während wir „normalsterbliche Vorstandsmitglieder“ doch noch eine Opt-Out-Klausel haben und nicht unbedingt auf Gevatter Tod angewiesen sind.

Ein weiteres Highlight war der prächtige kulinarische Rahmen. Die vier Posaunisten sorgten für die musikalische Untermalung, während das Team des Café Ministerium die Gäste mit einer unendlichen Vielfalt an Canapés, Sekt und Wein verwöhnte. Die Hände waren nie leer, und die Teller waren stets gut gefüllt. Es war ein Abend, an dem die Sinne und die Seele gleichermaßen genährt wurden. Eine ebenso endlose Reihe von Bildern, von mir fotografiert und ergänzt durch zusätzliche Aufnahmen unseres Mitglieds Dr. Wolfgang Menth-Chiari, sollte hoffentlich die Stimmung dieses Abends treffend dokumentieren.

Doch was wäre ein solches Fest ohne die Menschen, die es mit Leben erfüllen? Der Ferdinandihof verwandelte sich für eine Nacht in eine große, fröhliche Familie. Freundliche Gesichter, angeregte Gespräche und gemeinsames Lachen – es war ein Abend, der wie ein schöner Traum nachklingt. Besonders erfreulich: Trotz der unzähligen Kerzen blieb dieses Jahr alles unversehrt – auch das ist: „Austro-British Society at its best!“

Zum Abschluss bleibt ein Gefühl der Dankbarkeit: für diesen Ort, der Nostalgie und Zeitlosigkeit verbindet, für die Menschen, die diese Gemeinschaft ausmachen, und für die Momente, die uns daran erinnern, wie schön das Leben sein kann. Advent im Ferdinandihof – ein Fest, das noch lange in Herz und Geist nachhallt.

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