Rückblick auf den Neujahrsempfang 2025 mit den MundArtPädagogen im Café Ministerium vom 15.Jänner 2025.
Fotos und Video von Wolfgang Geißler
Von Wolfgang Geißler
Mit einem stimmungsvollen Neujahrsempfang im Café Ministerium eröffnete die Österreichisch-Britische Gesellschaft das bereits turbulente Neue Jahr 2025.
Es war ein kalter und nasser Jännerabend, doch im Café Ministerium war die Stimmung alles andere als kühl. Die Mitglieder der Österreichisch-Britischen Gesellschaft strömten erwartungsvoll zusammen, denn ein musikalischer Leckerbissen stand auf dem Programm: Die MundArtPädagogen – ein Duo, das den Austropop nicht nur feiert, sondern ihn auch mit echt Wiener Herzblut neu interpretiert.
Zur Begrüßung, nachdem er uns Gesundheit und alles Gute zum neuen Jahr gewünscht hatte, hielt unser engagierter Präsident Prof. Dr. Kurt Tiroch eine launige Ansprache, in der er auch auf die geplanten Reiseaktivitäten der Gesellschaft einging. „Alle Details finden Sie selbstverständlich im monatlichen Newsletter“, bemerkte er mit einem Hauch von Ironie, als ob unsere Mitglieder diesen nicht lesen würden.
Manfred Hofmann und Daniel Minar hatten sich im hinteren linken Eck des Cafés positioniert, wo sie mit ihren ersten Tönen von „Awarakadawara“ die Gäste sofort zum Mitsingen brachten. Dieses Lied, geschrieben von Ernst Molden und bekannt durch die Gruppe Molden, Resetarits, Soyka & Wirth, wurde mit Begeisterung aufgenommen. Der eingängige Refrain erklang aus vollen Kehlen: „Awarakadawara, wo san meine Hawara? Wo san meine Freind, wann die Sonn net scheint?“
Hofmann, angeblich liebevoll „der Altmeister der Wiener Mundart“ genannt, moderierte den Abend mit unterhaltsamen Anekdoten, die oft für schallendes Gelächter sorgten. Minar ergänzte ihn mit seiner rockigen Gitarre und einer jugendlichen Energie, die den Abend nicht nur musikalisch bereicherte, sondern auch für romantische Momente sorgte. Besonders eindrucksvoll war die Darbietung von Eric Claptons „Wonderful Tonight“, bei der der Raum in ehrfürchtiger Stille verharrte und die Zuhörer sichtlich gerührt waren. Ich habe ein kurzes Video davon gemacht, um die Stimmung einzufangen, das mittlerweile auf YouTube zu sehen ist.
Auch kulinarisch wurden keine Wünsche offen gelassen. Das Flying Dinner bot alles, was das Herz begehrte: Eine warme Suppe für den Einstieg, knusprige Mini-Hühnerstreifen, Krautfleckerln, die der legendären Tante Jolesch zur Ehre gereicht hätten, herzhaftes Reisfleisch und natürlich als krönenden Abschluss: Sachertorte. Begleitet wurde all das von einer erlesenen Auswahl an Wiener Weinen und Bier, die die Stimmung weiter auflockerten.
Den Höhepunkt des Abends markierten die letzten Klänge von „I am from Austria“ von Rainhard Fendrich geschrieben und komponiert. Das Lied gilt als inoffizielle Hymne Österreichs und entstand aus Fendrichs Heimweh und dem Wunsch, die Heimatliebe zu betonen. 1989 war Rainhard Fendrich in seinem Haus in Florida für etwas Ruhe und Entspannung. Sein Bruder Harald und Tato Gomez waren gekommen. Die Nachbarn waren ebenfalls Österreicher, gaben sich allerdings als Schweizer aus. Denn die Waldheim-Affäre hinterließ international einen enormen Image-Schaden. Der ehemalige UNO-Generalsekretär und nunmehr österreichische Bundespräsident konnte sich an seine Mitgliedschaft in der nationalsozialistischen SA nicht erinnern und wurde von den meisten Weltmächten geächtet. Rainhard Fendrich plagte dennoch Heimweh. (Das hatte er mit mir um diese Zeit gemeinsam.) Und er schrieb die klandestine österreichische Bundeshymne schlechthin: „I Am From Austria“. Der Sänger erinnerte sich darin an die „Dummheit, die zum Himmel schreit.“ Gleichzeitig wird Heimatliebe als etwas Naturwüchsiges dargestellt, dem man sich kaum entziehen kann. Letztlich wurde das musikalische Bekenntnis zu Österreich dennoch in einer Fremdsprache ausgesprochen: I Am From Austria. Der ganze Raum sang vereint mit, und das Gefühl von Zusammenhalt und Freude war beinahe greifbar. Ein Mitglied brachte es am Ende des Abends perfekt auf den Punkt: „Das war genau das, was man zum Start ins neue Jahr braucht.“
Ein Abend voller Musik, Lachen und Genuss – ein würdiger Auftakt ins Jahr 2025 und eine Erinnerung, die noch lange in den Herzen der Anwesenden nachklingen wird. Die Österreichisch-Britische Gesellschaft im Café Ministerium von ihrer besten Seite. Was will man mehr?
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