Am 6.April flog unsere 15.köpfige Reisegruppe von Wien nach Edinburgh in Schottland und lernten nach der Ankunft gleich in einer Panorama Stadtrundfahrt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten dieser wohl schönsten schottischen Stadt kennen. Der Abend wurde gleich würdig in der Nähe des Hotels im nächsten Pub, urig, rustikal und schottisch verbracht. Fish & Chips,Pints of local Lager und diverse Whiskys unterschiedlicher Sorten wurden standesgemäß verkostet. Was unterscheidet schottische Pubs von allen anderen in UK – würden Sie es wissen? Ich war schon öfters in Schottland und in deren Pubs – und auch diesmal wurde es bestätigt: Jeder noch so kleine oder große Pub hat natürlich mehrere Biersorten aus dem Faß, aber vor allem jeder einzelne (!) mindestens 50 bis 100 verschiedene Whisky Sorten fein säuberlich hinter der Bar präsentiert und zum Verkosten bereit. Es soll auch Pubs mit mehr als 400 Whiskys geben – ein Paradies für den echten Kenner und Genießer.“ Der Regen von heute ist der Whisky von morgen“ sagen die bodenständigen Schotten.
Der nächste Tag stand für individuelle Besichtigungen zur Verfügung. Viele konzentrierten sich auf die Hauptattraktion mit dem Edinburgh Castle und dem Spaziergang entlang der Royal Mile, was schon den ganzen Tag in Anspruch nahm – jedenfalls dann, wenn man jeden der zahlreichen Pubs, Whisky Verkaufsläden, endlosen Souvenirshops und Vorführungen der Dudelsackspieler ausreichend Zeit einräumte. Ein kleines Geheimnis deute ich kurz an, ohne es wirklich zu verraten. In einem der Shops fand ich etwas zur Ergänzung meines schottischen Kilt Auftritts, den ich vor Jahren handgemacht in Schottland schneidern ließ, was ich in Österreich nirgends bekommen konnte. Mein Tartan stammt übrigens vom Clan der McLeans in Duart Castle auf der Isle of Mull. Jetzt ist mein Auftritt komplett. Welches Kleidungsstück kann das wohl sein?
Am dritten Tag stand das Highlight der Reise auf dem Programm:“ The Old Firm Celtic Glasgow vs. Glasgow Rangers“. Es handelt sich um das am häufigsten ausgetragene Fußball-Derby Europas und gilt als eines der ältesten der Welt – ein kaum überbietbarer Kult! Von den bisherigen 430 Begegnungen gewann Celtic 161, Rangers 168 und 102 endeten remis.Die besondere Brisanz entsteht durch eine religiöse und historische Komponente. Die Rangers gelten als der Club der Protestanten und Unionisten in der Stadt, Celtic als der katholisch geprägte Verein irischer Einwanderer.
Was haben wir vor Ort erlebt? Wir waren bereits 2 Stunden vor Beginn im Celtic Parc Stadium, um dann im ersten Pub eine Stunde in der Schlange zu stehen, bevor wir unser Pint of Lager Beer zur Stärkung bekamen. Dann ging es auf unsere teuren und wohlfeilen Sitzplätze nur 20 Reihen vom Spielfeld entfernt. Uns empfingen 80000 Celtic Fans, alle in grün-weiß gekleidet, lautstark bereits Lieder zur Anfeuerung singend, angestimmt von Live Auftritten schottischer Sänger. Kein einziger Rangers Fan war auszumachen. Warum? Erstmals in der Geschichte dieses Derbys wurden keine Rangers Fans zugelassen, da die Polizei nicht ausreichend Personal zur Verfügung stellen konnte. Alles steht, springt herum, singt und freut sich des Lebens. Das Spiel beginnt und ich dachte, jetzt können wir uns endlich auf unseren Sitzen niederlassen.Der Mensch denkt, aber der Celtic Fan lenkt! Nichts ist mit hinsetzen – alle Zuseher und damit auch wir stehen und hüpfen singend das ganze Spiel lang. Hätten wir uns hingesetzt, hätten wir nichts gesehen. Da kaufen wir sündteure Sitzplatzkarten um mehrere hundert Euro, um dann 2 Stunden durchgehend zu stehen – wer soll das – außer den Schotten natürlich – verstehen?
Das Spiel war spannend, ausgeglichen und kurzweilig – mit viel Einsatz, Athletik und Schnelligkeit.- wie man es von britischen Vereinen gewohnt ist.Schließlich gewann Celtic mit 3:2. Jedenfalls waren wir Zeugen eines einmaligen Ereignisses und haben eine unüberbietbare Stimmung im Stadium erlebt, was wir wohl nie vergessen werden.
Am nächsten Tag wartet das nächste Highlight auf uns. Ein Ganztagesausflug zum Loch Lomond, dem größten See Schottlands, der atlantischen Westküste und den Highlands steht auf dem Programm. Alte Dörfer und noch ältere Schlösser & Burgen, beeindruckende Berge und Täler sowie die malerische Hafenstadt Oban, bekannt für hervorragenden Whisky, werden besichtigt. Viele Pub Besuche und Whisky Verkostungen waren nicht zu verhindern und begünstigten die tolle Stimmung bei allen Teilnehmern.
Der letzte Tag wurde noch zum Spaziergang im Zentrum von Glasgow genutzt, bevor es dann zum Flughafen und zurück nach Wien ging. Alle haben die Strapazen der Reise und die Herausforderungen des lokalen Bieres und der Masse an schottischem Whisky gut überstanden. Ende gut – alles gut. Es war ein sehr unterhaltsamer, abwechslungsreicher und von unserem CM und Reisebüro Weiss Touristik bestens organisierter Besuch in Schottland. Prost oder wie die Schotten sagen „Slainte Mhath“!
Kurt Tiroch
Grossartig erlebt und beschrieben, mit Bildern unterlegt. Gratuliere! lG HG